REZI*BABBEL
Frankfurter Mundart-Rezitations-Theater

Hallo,

schön, dass Sie auf dieser Seite gelandet sind. Seit über 20 Jahren steht REZI*BABBEL für beste Frankfurter Mundart. Im Mittelpunkt steht und stand dabei immer Friedrich Stoltze , der Mundartdichter, politische Satiriker und konsequente Humanist. Zahlreiche Programme entstanden. Nach einer schöpferischen Pause ab 2017, in der nicht klar war ob und wie es weitergeht, hat es sich seit November 2022 geklärt:

Ich bin WIDDER DA!

Portrait Mario Gesiarz

In gewohnter Art, mit Texten von Friedrich und Adolf Stoltze, Karl Ettlinger und vielen anderen Mundartdichtern, passend zu allen Gelegenheiten: Vereinsfest, Jubiläum, Seniorennachmittag, Abendprogramm.

Die aktuellen Termine erfahren Sie hier und auch unter Telefon 069-37 21 18.

Vielleicht sehen wir uns ja demnächst. Würde mich freuen.
Ihne Ihr'n Mario Gesiarz

Termine

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Lieblingsautoren

Karl „Karlchen“ Ettlinger, 22. Januar 1882 – 29. Mai 1939

Karl Ettlinger wurde am 22. Januar 1882 in Frankfurt am Main geboren. Seine Eltern, der Kaufmann Emil Ettlinger und dessen Ehefrau Mathilde geb. Oppenheim, betrieben hier eine „Fabrik vorgezeichneter und angefangener Handarbeiten“. Der Familientradition entsprechend, sollte Karl Ettlinger Kaufmann werden und wurde bei dem Frankfurter Bankgeschäft Lincoln Menny Oppenheimer in die Lehre gegeben.

Nach vier Jahren im Bankfach hielt er, der - wie er selbst sagte - „ungefähr so viel Talent zum Bankier wie die Kuh zum Foxtrott“ hatte, es nicht mehr aus und ging als Volontär des Eugen-Diederichs-Verlags nach Leipzig. Aber auch diese - wiederum kaufmännische - Tätigkeit missfiel dem jungen Mann, der sich seit seiner Schulzeit im Dichten versucht hatte. Kurzerhand sandte er einige seiner Werke an Zeitungsredaktionen ein, und tatsächlich wurde manches seiner satirischen Gedichte veröffentlicht. Auch die 1896 von Georg Hirth gegründete Münchner Wochenzeitschrift Jugend brachte 1902 erste Texte von Karl Ettlinger. „Dieser Erfolg“, so Ettlinger 1906 in einem Brief an Franz Brümmer, „ermunterte mich, aufs Geratewohl einmal an den Herausgeber der Jugend zu schreiben, ob er mich nicht als Verlagsgehülfe, Sekretär oder sonst irgendwas engagieren wollte? Das Resultat des sich an dieses Schreiben anknüpfenden Briefwechsels war ein Probe-Engagement auf zwei Monate. Nach dessen Ablauf wurde ich als Redaktionssekretär fest angestellt und avancierte nach verhältnismäßig kurzer Zeit zum Redakteur.“

Über 25 Jahre lang blieb Karl Ettlinger Mitarbeiter der Jugend in München. Unter dem Pseudonym „Karlchen“, das zu seinem Markenzeichen werden sollte, kommentierte er die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Ereignisse der Zeit in satirischen Gedichten und Glossen. Für die Jugend entstanden auch seine ersten Mundartgedichte „von eme alde Frankforder“ (1903). Daneben schrieb der äußerst produktive Autor für weitere Zeitungen und Zeitschriften, veröffentlichte seine besten Humoresken und Gedichte in Sammelbänden, verfasste heitere Nachdichtungen antiker Werke sowie parodistische Erzählungen in fingierter Tagebuchform und versuchte sich als Bühnendichter.

Während des Ersten Weltkriegs schrieb Karlchen, von der allgemeinen Kriegsbegeisterung erfasst, satirische Kriegsberichte und Lieder eines Landsturmmannes für die Jugend. Am 29. März 1915 zog Ettlinger als Soldat in den Krieg und wurde am 25. Juli 1916 an der Westfront schwer verwundet.

Seit 1918 wirkte Ettlinger als freier Schriftsteller und Vortragskünstler. Er schrieb weiterhin für die Jugend (bis 1927) sowie für viele andere Zeitungen und Zeitschriften. Beliebt wurden besonders seine weitverbreiteten Karlchen-Humoresken über Karlchens groteske Abenteuer im tückischen Alltag. Außerdem verfasste Ettlinger Kriminalromane, einen Zukunftsroman und vor allem Novellen, darunter Der Widerspenstigen Zähmung (1919), sein erzählerisches Meisterwerk. 1931 kam dann sein letztes Buch heraus, eine Humoreskensammlung mit dem Titel Der ewige Lausbub.

Von den Nationalsozialisten wurde Ettlinger als jüdischer Autor verfemt und verfolgt. 1933 bereits hatte sich der Schriftsteller daher auf seinen früheren Sommersitz am Tegernsee zurückgezogen. Nach dem Novemberpogrom 1938 dann musste er, dem inzwischen längst das Schreiben verboten worden war, Egern am Tegernsee verlassen. Karl Ettlinger starb am 29. Mai 1939 angeblich infolge einer Gallenoperation in Berlin. Die Urne mit seiner Asche wurde nach Frankfurt am Main gesandt und im Grab der Eltern auf dem Jüdischen Friedhof in der Rat-Beil-Straße beigesetzt. Dort erinnert eine Gedenkplatte an den Schriftsteller Karl Ettlinger.

© Sabine Hock
www.sabinehock.de

Friedrich Stoltze, 21. November 1816 – 28.März 1891

1816
18. Oktober - Senat und Bürgerschaft beschwören die Verfassung des neuen Freistaats Frankfurt auf dem Römerberg. Der 18. Oktober wird in Frankfurt Feiertag.
21. November - Stoltze wird geboren als jüngstes von sieben Geschwistern im Gasthof „Zum Rebstock“.
1824
Stoltze besucht die Katharinenschule. Sein Lehrer ist Johann Christoph Diehl (1782-1856).
„Die Blutblas“
1830
Erstes Mundartgedicht „Der verliebte junge Altegässer“.
1832
27. Mai - Stoltze mit Vater beim Hambacher Fest in Neustadt/Pfalz. Begegnung mit Ludwig Börne.
Erste politische Gedichte.
1833
3. April - Wachensturm in Frankfurt am Main. Stoltzes Schwester Annett nimmt daran teil und muß kurze Zeit ins Gefängnis.
Stoltzes Vater stirbt.
1835

Stoltze erkrankt an Typhus.

1838
Stoltze geht für zwei Jahre nach Lyon in eine Seidenhandlung.
„Lied der Deutschen in Lyon“ entsteht, später vertont von Mendelsohn.
1840
Rückkehr aus Lyon.
Schwester Annett stirbt mit 27 Jahren. Sie hinterläßt einen Sohn.
Marquard Seufferheld wird Mäzen Stoltzes.
1841
Erste Buchveröffentlichung „Gedichte von Friedrich Stoltze“.
1842
Stoltze unterrichtet Seufferhelds Enkel soll sich auf Vorschlag seines Gönners zum Lehrer ausbilden.
10. Juni - Stoltzes Braut Christine bringt Sohn Adolf in Mainz zur Welt.
1843
Januar - Stoltze reist zum Reformpädagogen Friedrich Fröbel nach Thüringen und bildet Kindergärtnerinnen aus.
August - Christine Retting stirbt. Stoltzes Mutter nimmt Sohn Adolf zu sich.
1845
Stoltze kehrt nach Frankfurt zurück und wohnt bei Mutter und Sohn in der Schäfergasse.
Stoltze lernt Marie Messenzehl kennen und beginnt als „freier Literat“ zu arbeiten.
„Liebeslieder“
1848
Märzerhebung in Frankfurt am Main und anderen Städten. Aufstand in Wien und Berlin mit zahlreichen Toten.
3. März - Frankfurter Liberale und Demokraten verlangen per Pedition die Einberufung eines deutschen Parlaments.
Zahlreiche Gedichte „Freiheit, du mein Losungswort“, „Deutsche Hymne“. Erste Kritik mit „1848“ und „Schwärmerei“.
15. November - Stoltze erhält des Frankfurter Bürgerrecht.
1849
10. April - Stoltze heiratet seine Mary in der Katharinenkirche. Erste Frankfurter „Mischehe“ mit kirchlichem Segen. Mary ist bereits zum dritten Mal schwanger.
Juni - Stoltze geht mit Ernst Schalck zu den aufständischen Freisoldaten in die Pfalz, die „Skizzen aus der Pfalz“ entstehen.
1852
3. Februar - Erste „Frankfurter Krebbel- und Warme Bröderscher-Zeitung“ erscheint. Auflage: 10.000 Exemplare. „Das Ständche in der Säubitt“
1853
Wegen Mitarbeit am in Hessen verbotenen „Volksblatt für Rhein und Main“ wird in Offenbach Strafbefehl gegen Stoltze erlassen. Er kann fast sieben Jahre das Gebiet des Freistaates Frankfurt nicht verlassen.
1859
Mitorganisator der Veranstaltungen zum Schillerfest.
Stoltze erkrankt schwer und fährt zur Behandlung ins nassauische Königstein.
1860
26. Februar - Erneuter Strafbefehl vom Offenbacher Landgericht. Stoltze flieht nachts nach Frankfurt („Die Flucht von Königstein“)
3. November - Erste Ausgabe der „Frankfurter Latern“. Mitherausgeber ist Ernst Schalck, enger Freund Stoltzes, Städelschüler, Maler und Zeichner.
1861
Stoltze arbeitet am Fastnachtsumzug des ersten Frankfurter Karnevalvereins „Bittern“ mit.
21. Juni - Anklage wegen Majestätsbeleidigung vom Kreisgericht Wetzlar.
„Frankfurter Latern“ wird erneut verboten. Stoltze kann wiederum nicht Frankfurt verlassen, da von Preußen, Hessen-Kassel und Hessen-Homburg Haftbefehl besteht.
1863
Stoltze ist Mitglied im Elferrat der „Bittern“. „Vivat Fassenacht!“
1865
23. August - Ernst Schalck. Mitherausgeber der „Frankfurter Latern“ stirbt mit 37 Jahren.
1866
16. Juli - Preußische Truppen besetzen Frankfurt. Stoltze flüchtet mit Tochter Lydia nach Stuttgart.
17. Juli - Redaktion der Frankfurter Latern wird durchsucht und besetzt.
August - Stoltze flieht mit seiner Frau in die Schweiz.
Oktober - Frankfurt wird ins Königreich Preußen einverleibt. Verlust der Freistaatlichkeit. Frankfurt wird Provinzstadt. Nach einer Generalamnestie kehrt Stoltze nach Frankfurt zurück.
1870
Krieg mit Frankreich. Stoltze gibt zwei Ausgaben der „Deutschen Latern“ heraus. Mitarbeiter: Wilhelm Busch.
1872
Mit Jahresbeginn erscheint die „Frankfurter Latern“ wieder regelmäßig jeden Samstag.
1880
5. Deutsches Turnerfest in Frankfurt am Main. Die „Frankfurter Latern“ begrüßt die Besucher mit dem Gedicht „Es will mer net in de Kopp enei, wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei“.
1884
Marie (Mary) Stoltze stirbt am 4. August.
1891
Stoltze stirbt am 28. März.
1892
21. November - Enthüllung des Stoltze-Denkmals auf dem Hühnermarkt.
1893
Nach 1.360 Ausgaben stellt die „Frankfurter Latern“ ihr Erscheinen ein.
1978
Eröffnung des Stoltze-Museums in der Töngesgasse.

Auf der Bühne rezitiert Mario Gesiarz
Auf der Bühne rezitiert Mario Gesiarz

Über Mario Gesiarz

Mundart-Rezitator und Gründer von REZI*BABBEL.

  • Geboren 1954 in Frankfurt-Höchst.
  • 1993 erstes Mundartprogramm. Rezitieren ist das Hobby und Friedrich Stoltze die Leidenschaft des gelernten Buchhändlers. Hauptberuflich Gewerkschaftssekretär bei ver.di in Hessen, inzwischen Rentner und seit 2022 stolzer Großvater.
  • Den festen, unerschütterlichen Stand auf der Bühne verdankt er wahrscheinlich seiner ersten leidenschaftlichen Karriere als Eishockey-Schiedsrichter (1. und 2. Liga, insg. über 600 Spiele). Gesiarz: „Da waren manchmal 4.000 Leute und die haben uns oft ausgepfiffen. Heute kommen nur 40, aber die klatschen Beifall.“
  • Rund 600 Gedichte, Kurzgeschichten und Anekdoten Frankfurter Mundartdichter hat er im Repertoire, davon mehr als die Hälfte von Friedrich Stoltze.
  • Inzwischen mehr als 1.300 Auftritte, davon rund 400 mit Sohn Viktor. Mario Gesiarz ist damit der profilierteste Mundartrezitator und einer der besten Stoltze-Kenner im Rhein-Main-Gebiet.
  • Kult wurden binnen kürzester Zeit die Kostümführungen in Alt-Höchst, wo Gesiarz den schrulligen Bärenwirt Schorsch gab. Gemeinsam mit Schlossgeist Gudula (Silke Wustmann) zogen die beiden 13 Jahre lang mit 150 bis zu 300 (!) Menschen durch Höchst. Es folgte eine mehrjährige Pause und seit November 2022 gibt es wieder REZI*BABBEL – Mundart – Friedrich Stoltze.

Kostümführung in Alt-Höchst
Pure Nostalgie: Unsere Kostümführung in Alt-Höchst - hach, schee war's

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Briefpost:

REZI*BABBEL
Mario Gesiarz
Johann-Sittig-Straße 7
65931 Frankfurt am Main

Telefon:
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E-Mail:
info@rezi-babbel.de

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Angaben gemäß § 5 TMG:

Mario Gesiarz
Johann-Sittig-Straße 7
65931 Frankfurt am Main

Tel.: 069-37 21 18

E-Mail: info@rezi-babbel.de
Internet: www.rezi-babbel.de

Design/Umsetzung: Wolfgang Faust, www.tempomobil.de
E-Mail: wfaust@tempomobil.de

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